Berliner Stadtwerke
Die Berliner Stadtwerke sind 2014 gegründet werden als Antwort auf das Volksbegehren des Berliner Energetisches, für das ich Vertrauensperson war. Nachdem die Koalition aus SPD und CDU die Stadtwerke jahrelang sehr klein gehalten und mit unsinnigen Beschränkungen versehen hat, änderte sich die mit der Regierungsübernahme durch Rot-Rot-Grün. Durch die Aufhebung gesetzlicher Beschränkungen (z.B. dem Stromhandelsverbot), die Möglichkeit der Schaffung von Direktvergaben an das Stadtwerk durch die öffentliche Hand, eine erhebliche besseren Ausstattung mit Eigenkapital und eine insgesamt deutlichen politischen Priorisierung bauen wir die Stadtwerke zu einem starkem lokaler Akteur der Energiewende auf, der auch seiner sozialen Verantwortung nachkommt. Selbstverständlich bin ich sowohl privat als auch mit meinem Bürgerbüro Kunde der Berliner Stadtwerke.
Mittlerweile (Anfang 2021) haben die Stadtwerke ca. 22.000 Kunden, haben über 60 Megawatt Solar- und Windstrom installiert und ca. 40% aller (!) Solaranlagen in Berlin seit 2016 auf die Dächer gebracht. Kunden der Stadtwerke wird nicht wie bei anderen Energieversorgern bei Zahlungsschwierigkeiten der Strom gesperrt. Es gibt eine Zusammenarbeit mit der Energieschuldenberatungsstelle der Verbraucherzentrale Berlin und außerdem verzichten die Stadtwerke auf Bonitätsprüfungen bei potenziellen Neukunden. Seit Anfang 2020 übernehmen die Stadtwerke auch erste Teilaufgaben beim Strombezug des Landes Berlin, was hoffentlich nur der Auftakt dafür ist, dass irgendwann der gesamte Strombezug der öffentlichen Hand Berlins über die Berliner Stadtwerke abgewickelt wird.
Dennoch ist noch Luft nach oben. Perspektivisch sollten die Stadtwerke eine stärkere Rolle auch in der Wärmeversorgung spielen durch innovative und auf erneuerbaren Energien und Abwärme basierenden Wärmekonzepten wie z.B. im Kurt-Schumacher-Quartier geplant. Die Installationszahlen für Solar- und Windstrom müssen weiter ausgebaut werden. Im Bereich Photovoltaik sollte dies bei mindestens 10 MW pro Jahr liegen. Auch ein Engagement im Bereich Ladeinfrastruktur für Elektromobilität kann ich mir gut vorstellen.